Zeitungsberichte
150 Jahre Tümmers - darüber haben der Wochenanzeiger am 2.10.2018 und die WAZ am 12.10.2018 berichtet:Nachfolgend finden Sie die dazugehörigen Fotos und Berichte.
Foto Wochenanzeiger:
Bericht Wochenanzeiger
Foto WAZ
WAZ Bericht
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Generation Grün-WAZ Oberhausen 16.05.2008

Oberhausen, 15.05.2008, Rusen Tayfur Foto: Dirk Bannert
Seit 140 Jahren ist die Sterkrader Gärtnerei Tümmers fest in Familienhand. In fünfter Generation wird das Unternehmen derzeit geführt – und die sechste steht schon in den Startlöchern.
Blumen Tümmers auf der Vestischen Straße in Osterfeld Eugen Tümmers, Eugen Tümmers, Florian Tümmers Oberhausen. Die Frauen stehen vorne im Laden, die Männer hinten in der Gärtnerei. Das war schon immer so bei Tümmers. Seit 140 Jahren. So lange gibt es das Familienunternehmen an der Vestischen Straße schon. Aktueller Chef im Reich der Blumen und Pflanzen ist Eugen Tümmers. Der hat den Betrieb von seinem Vater (ebenfalls Eugen mit Vornamen) übernommen, der wiederum von seinem Vater, der von seinem Vater. . . so geht es weiter bis ins vorletzte Jahrhundert. In fünfter Generation schon ist das Geschäft familiengeführt – und soll es nach Wunsch von Eugen senior und Eugen junior auch bleiben. Wie gut, dass es Florian gibt. Der 15-Jährige scheint sich mit dem Gedanken anfreunden zu können, in Papas und Opas Fußstapfen zu treten. Er hilft schon lange freiwillig mit in der Gärtnerei, dirigiert die Bewässerungs- und Klimaanlage per Computer, steht an der Topfmaschine und fährt Gabelstapler. Warum ihm das alles so gefällt, kann er gar nicht richtig sagen. Florian ist kein Mann vieler Worte, eher der Taten. Genau der richtige Typ für einen Handwerksbetrieb. Zu tun gibt es hier nämlich reichlich – für alle Familienmitglieder. Denn die Tümmers wohnen alle zusammen auf dem Grundstück der Firma und auch Eugen senior, 75, und seine Frau Maria packen noch mit an. Eugen junior, der seit zehn Jahren die Verantwortung trägt, ist 16 Stunden am Tag auf den Beinen. Oft muss sogar nachts nach dem kostbaren Gut gesehen werden. „Das sind keine Waren, wie sie anderswo gelagert werden”, sagt er, „Pflanzen leben.” Das Gärtnerdasein sei „eine Arbeit mit vielen Unbekannten”, sagt Eugen Tümmers, der als ältester von vier Söhnen ins grüne Geschäft eingestiegen ist. Sein größtes Risiko: das Wetter. Im März zum Beispiel sei der Himmel viel zu oft verhangen gewesen. Die Pflanzen bekamen zu wenig Licht. „Wir haben sie kaum zum Blühen gekriegt”, sagt Tümmers. Und von Oktober bis November sei es viel zu kalt gewesen. Tümmers: „Wir haben 30 Prozent mehr heizen müssen.” Alles Dinge, die der Kunde nicht mitbekommt. Wie die viele Technik, mit der Oberhausens einziger Zierpflanzenbetrieb in Gang gehalten wird. „Wir sind eine grüne Fabrik”, sagt Tümmers. Auch wenn die schwere körperliche Arbeit, die sein Vater noch leisten musste, weniger geworden ist, der Stress habe zugenommen. „Man muss für den Beruf Idealist sein”, resümiert Tümmers. „Und ein bisschen bescheuert”, fügt er lachend hinzu. Vor allem muss man seine Arbeit lieben. Das tut er offenbar so überzeugend, dass er auch seine Frau ins Boot holen konnte. Bärbel Tümmers, gelernte Steuerfachgehilfin, macht den ganzen „Bürokram” des Unternehmens und steht auch mit im Laden. Vorne, im Frauenbereich. Hinten ackern die Männer, damit auch in diesem Jahr wieder über eine Million Pflanzen verkauft werden können. Und damit die Familientradition nicht gebrochen wird.
Leider ist am 7.10.2020 unser Senior verstorben.